Einleitung - Roboter Roboter sind eine Kreation des 20. Jahrhunderts. 1924 wurde in Frankreich Karl Capek’s Komödie „Rossums’s Universal Robots" (R.U.R) aufgeführt, in der zum ersten Mal das Wort „Roboter" auftauchte. Es stammt aus dem Tschechischen und hat seinen Ursprung in dem Wort [:robota], gleichbedeutend mit "arbeiten". Der Begriff „Roboter" bezeichnet Kunstwesen, die aufrecht stehend und mit vier Gliedmaßen ausgestattet sind, .mehr oder weniger das Aussehen von Menschen haben, sich ähnlich bewegen und Arbeit verrichten können. Das Faszinierende, Unergründliche dieser Kunstwesen liegt in ihrer Ausstrahlung von Geheimnissen und den menschlichen Zügen. Roboter bezaubern durch ihre androide Gestalt und die das Leben nachahmende Mechanik. Sie ist gleichzeitig die Quelle des Schreckens, der Komik und der Begeisterung. In den 50er und 60er Jahren wurden die Medien vom technischen Fortschritt und den Neuigkeiten aus der Raumfahrt überflutet. Sie regten die Menschen zu abenteuerlichen Zukunftsvisionen an. Die Roboter sind ein typisches Ergebnis dieser Zeit. Spielzeugroboter, die Mitte der 50er bis etwa Mitte der 70er Jahre auf den Markt kamen, haben nach anstrengenden Jahren in den Kinderzimmern und anschließender Zeit in Kellern und auf Dachböden ein neues Zuhause in den Vitrinen von Sammlern gefunden. Geprägt von einer Zeit der Menschen im Weltraumfieber, dem beginnenden Atomzeitalter und den vielen Meldungen der Medien über angebliche Landungen von Ufos und Außerirdischen, hat diese Faszination auch nicht vor den Kinderzimmern Halt gemacht. Spielzeugroboter, meist aus Blech gefertigt, waren in ihren Formen und Themen zudem geprägt von zahlreichen Filmen und Zukunftsromanen jener Zeit. Die Furcht vor dem Außerirdischen, den monströsen Kampfmaschinen wurde geschürt von zahlreichen Filmen und Zukunftsromanen.
Bild 1: Lunar Spaceman (Mego) Bild 2: Mechanical Walking Robot with Spark (Yoshia) Bild 3: Mechanical Sparking Robot (N-Noguchi) Bild 4: Astronaut (N-Noguchi) Der Lunar Spaceman (Bild 1) ist ein batteriebetriebener Kunststoffroboter „made in Hongkong" Anfang der 70er Jahre, Action-Roboter (Astronaut) ohne Drehfunktion, wurde auch in rot produziert. Der Mechanical Walking Robot with spark (Bild 2), Hersteller Yoshiya, Anfang der 60er Jahre, Blechroboter mit Federwerk und Funkenfunktion, existiert auch in der Variante mit Propeller auf dem Kopf. Der Mechanical Sparking Robot Bild 3), Hersteller N-Noguchi, Japan 60er Jahre, Höhe 16 cm, Blechroboter mit Federwerk, wurde hergestellt in unterschiedlichen Ausführungen (mit Händen bzw. Klauen). Interessant bei diesen Robotern (Bild 2 - 4) sind die typischen "Paddelfüße".
Der Einfluss von Literatur und Science Fiction
Die in den Jahren zwischen 1950 und 1970 entstandenen Spielzeugroboter haben ihre Vorbilder in den unzähligen Science Fictions, Zukunfts-, Phantasieromanen oder Pulpmagazinen der 40er und 50er Jahre. Im Zeitalter der Industrialisierung war der technische Fortschritt stets eng mit den Zukunftsvisionen und dem Fortschrittsglauben der Menschen verknüpft. Durch die starke Verbreitung von Science-Fiction-Groschenromanen wurde bereits in den 40er Jahren eine erste SF-Welle in den USA ausgelöst. Kinofilme, Comics und SF-Literatur hatten bedeutenden Einfluß auf den Zeitgeist und dienten vielfach als Ideenspeicher für die Roboter. In Deutschland war diese SF-Literatur am Kiosk unter dem Oberbegriff ‘Zukunftsromane‘, ‘Phantasie-Romane‘ oder ‘Wunder-Geschichten‘ erhältlich. In den USA und Großbritannien wurde diese Literatur in Form so genannter Pulpmagazine unter Namen wie ‘Stories of Science and Fantasy‘ oder auch ‘Science Fiction‘ verkauft. Beispiele von Titeln aus den 40er Jahren sind ‘Amazing New Wonder Weekly’ oder ‘Wonderstories’. Anfang der 50er Jahre kamen mit Beginn der Raumfahrt-Aktivitäten viele neue Groschenromane auf den Markt, so z.B. Magazine wie ‘Fiction’ mit Titeln wie Planet of the knob heads, oder Januar 1950 ‘Startling Stories’ mit The shadow men und 1952 ‘Amazing Stories’ mit der Überschrift The iron men of Venus und der Frage Can earth repel an alien invader? Später (1954) erschien das Magazin ‘Imagination’ mit dem Titel des Monats Juni, Slaves to the metal horde. Alle Titel hatten Roboter zum zentralen Thema. Selbst eine Zeitschrift wie ‘Time’ fragt 1952 unter dem Titel ‘Space pioneer’ "will man outgrow the earth ?" nach den Absichten der Menschen im Weltraum. 1950 erschien der weltbekannte Science Fiction Roman ‘I Robot’, mit dem Untertitel The day of the mechanic men - prophetic glimpses of a strange and threatening tomorrow. In diesem Roman beschreibt der SF-Autor Isaac Asimov seine Vorstellungen zu dem prinzipiellen Verhalten von Robotern. Bereits zuvor (1942) erschien seine Geschichte der Herumtreiber. Hierin kreierte er den auch heute noch aktuellen Begriff der "Robotik" und stellte auch das ‘Gesetz der Roboter’ mit den folgenden drei Regeln auf: 1. Ein Roboter kann keinem Menschen Schaden zufügen und nicht tatenlos zuschauen, wenn ein Mensch in Gefahr gerät. 2. Er muss den Anweisungen eines Menschen gehorchen, solange er nicht im Widerspruch zum ersten Gesetz steht. 3. Ein Roboter muß sich selber schützen, solange er dadurch nicht mit dem zweiten Gesetz in Konflikt gerät. Die Roboter in den Kinderzimmern hatten meist wenig mit dem edlen Gebaren von Asimovs Robotern zu tun. Vielmehr waren sie monströse Kampfmaschinen, seltener friedliche ‘Erkunder‘ oder ‘Scouts‘. Roboter umfassen in ihren Details fast alles, was die menschliche Phantasie zu diesem Thema hervorgebracht hat. Gepaart mit dem technischen Fortschritt und geprägt von den wissenschaftlichen Erfolgen des Atomzeitalters und der Raumfahrt, waren bei Roboternamen schließlich Begriffskombinationen wie z.B. ‘Atomic Robot’ bzw. ‘Laser-Robot‘, ‘Radar-Robot’, ‘Space-Fighter’ oder ‘Mars-Explorer’ gebräuchlich.
Amazing Stories, Februar 1952 Amazing Stories, Februar 1956 Imagination, September 1952 Startling Stories, 1945 Mr. Atomic (Bild 5), ein 23 cm großer Batterieautomat der Firma Yonezawa, 1962 hergestellt und von der amerikanischen Firma Cragstan vertrieben; ausgestattet mit einer Anstoß-Wende-Automatik, bewegt er sich fahrend mit Knattergeräusch vorwärts und paddelt dabei mit seinen weißen Stummelfüßen. Die 16 angedeuteten Lampen unter dem Plexiglashelm werden von einem Lichtspiel im Inneren des Roboters ‘beleuchtet‘. Der Roboter Mr. Atomic hat als zusätzliche Funktion zur Fortbewegung die Armbewegung und verfügt so über 5 gleichzeitig ablaufende Automatenfunktionen. Der Thunder Robot (Bild 6) von der Firma Asakusa Toy Ltd. ist etwa 30 cm groß und sieht in seiner rumpflosen Form - er besteht nur aus Kopf und Beinen - eigentlich friedlich aus. Aber weit gefehlt. Er überrascht als typische Kampfmaschine. Mit einer Stop-and-Go-Funktion bewegt er sich mit sanftem Motorgeräusch gehend vorwärts, hält an, richtet seine Arme nach oben und gibt das Mündungsfeuer seiner in den Händen verborgenen Kanonen frei. Die Geräuschfunktion der feuernden Kanonen mitgerechnet, verfügt der Thunder Robot von Asakusa Toy über 6 unterschiedliche, z.T. nacheinander ablaufende Automatenfunktionen.
Bild 5: Mr. Atomic (Yonezawa) Bild 6: Thunder Robot (Asakusa) Bild 7: Television Space Man (Alps) Bild 8: Ranger Robot (Daiya) Der Television Space Man (Bild 7) von der Firma Alps, Japan, wurde zwischen 1963 und 1965 hergestellt. Seine Höhe beträgt ca. 36,5 cm und 28,5 cm ohne Antenne. Bei dem Television Space Man handelt es sich um den größeren von zwei Robotern desselben Herstellers mit gleichem Namen. Der Television Space Man ist ein großer, elektrisch betriebener TV-Roboter mit einer aufwendigen Bildschirm-Funktion. Bei dem Roboter handelt es sich um einen klassischen ‘Explorer-Roboter‘ mit Antenne und Bildschirmfunktion. Durch ein Lupenglas im Rumpf (Brust) des Roboters ist ein ‘Film‘ in Form einer ablaufenden Papierrolle mit Mondlandschafts- und Raumschiffmotiven nach dem Durchlichtprinzip zu sehen. Ein Papierfilm läuft über 4 Umlenkrollen im Inneren des Roboters ab und wird gleichzeitig ab- und wieder aufgerollt. Die Filmfunktion läuft ab, während der Roboter steht. Gleichzeitig ertönt ein ratterndes Maschinengeräusch. Der Kopf ist beleuchtet. Das Farbenspiel im Kopfbereich des Roboters und die sich drehenden Augen des Roboters werden über ein gemeinsames Getriebe bewegt. Arme und Beine bewegen sich beim Gehen diagonal synchron. Außergewöhnlich ist die Tatsache, dass bei diesem Roboter die Antenne gleichzeitig als Schalter fungiert. Die Augen im Kopf befinden sich hinter einem Plexiglashelm. Ebenfalls aus Plexiglas sind die roten Ohren des Roboters. Lithographiert ist der Roboter im Brustbereich und im Kopf hinter den Augen im Helm. Der Batteriekasten ist noch aus Blech gearbeitet. Die Verlaschung ist bei diesem Roboter zusätzlich verkleidet, was zu jener Zeit noch durchaus üblich war. Der Roboter verfügt über 8 verschiedene Automatikfunktionen. Der Ranger Robot (Bild 8) ist batteriebetrieben und ca. 27 cm hoch. Er wurde Ende der 50er Jahre von der japanischen Firma Daiya hergestellt. Er gehört, wie der Name verrät, zu den friedlichen ‘Erkundern’. Kennzeichen hierfür ist u.a. die ausziehbare Antenne. Der Ranger Robot läuft mit leisem Motorgeräusch vorwärts, hält und hebt beide Arme, um einen kräftigen Schwall Rauch auszustoßen. Im Kopfteil des Roboters dreht sich währenddessen ein Farbenspiel. Der Ranger Robot verfügt über insgesamt 6 Automatenfunktionen. Interessant auch die für diesen frühen Japan-Roboter bereits großen Anteile verwendeter Kunststoffe. Für Körper und Beine wurden durchsichtige Kunststoffschalen verwendet; für den Deckel des Batteriefachs sogar ein fluoreszierender und gleichzeitig transluzenter Kunststoff. Der Ranger Robot gehört zu den seltenen Robotern; selten zu finden, wegen des hohen Kunststoffanteils
Je weiter die Erkenntnisse der Raumfahrt reichten und je sicherer die Erkenntnis war, dass keine außerirdischen Lebewesen die Erde bedrohen würden, um so mehr ging die Entwicklung hin zu friedlichen Robotern. Anstelle von Laserwaffen, Raketen und Kanonen traten zunehmend ‘Erkundungsfunktionen‘ in den Vordergrund. Spielzeugroboter besaßen jetzt Funktionsnamen wie z.B. ‘Explorer’, ‘Ranger’, ‘Scout’ oder ‘Trooper’. Radar, Antennen und Bildschirme erhielten jetzt den Vorzug vor martialischen Waffen.
Roboter aus Kinofilmen
Der Regisseur Fritz Lang brachte 1926 mit seinem Film ‘Metropolis‘ die ersten Roboter auf die Stummfilmleinwand und sorgte damit für Schlagzeilen. Roboter Maria, Doppelgänger von Maria-Brigitte Helm, erschaffen, um Zwietracht zwischen den Arbeitersklaven von Metropolis zu sähen, wird entlarvt und als Hexe verbrannt. Dennoch haben Roboter in Filmen nie den Stellenwert eingenommen, den sie in der Science-Fiction-Literatur inne hatten. Sie kamen in Filmen nie über den Status von technischen Spielereien hinaus. Lediglich in drei Filmen besitzen Roboter einen ausgesprochen symbolischen Charakter. Zum Beispiel als Überbringer einer pazifistischen und humanen Botschaft im Film Metropolis oder als Darstellung der Unfähigkeit einer noch so vollkommenen Technik. In dem 1951 erschienenen Film ‘The day the earth stood still’ (Am Tage, an dem die Erde stillstand) zeigt Robert Wieses Film einen Roboter-Zyklop mit Laserblick als Schutzengel seines Herrn, der alle Macht dazu nutzt, seinen Herrn zu retten. Noch bekannter ist der Roboter aus dem 1956 erschienenen Film ‘The Forbidden Planet’ (Der verbotene Planet) von Fred McLeod Wilcox. Ein Roboter namens Robby wird vom Unterbewusstsein seines Herrn und Schöpfers, Dr. Mordius, getötet, nachdem dieser seine ganze Wissenschaft und Genialität aufgebracht hat ihn zu erschaffen. Er ist ein Beispiel für ein erschreckendes Zeugnis menschlicher Irrwege infolge wissenschaftlichen Größenwahns.
Bild 9: Planet Robot (KO-Yoshia) Bild 10: Robby the Robot (Billiken) Bild 11: Jupiter Robot (KO-Yoshia) Bild 12: Robot Captain (Yone) Spielzeugroboter, die Ähnlichkeit mit Robby (Original von der Fa. TN-Nomura) haben, wurden u.a. von den Firmen KO-Yoshiya und Yonezawa, beide in Japan, hergestellt. Planet Robot (Bild 9), hergestellt Ende der 50er bis Mitte der 60er Jahre von der Firma KO-Yoshiya, Japan, ist mit einer Höhe von 22 cm eine federwerksbetriebene Nachbildung des Roboters Robby. Funken, mit einem Feuerstein erzeugt, waren die typische Lichtfunktion federwerksbetriebener Spielzeuge. Roter, durchsichtiger Kunststoff im Brustbereich und grün-durchsichtiger Kunststoff hinter der Gittermaske am Kopf geben dem Licht die Farbe. Das Alter des Roboters lässt sich an dem verwendeten Material für die Hände ausmachen. Frühe Versionen hatten Metall-, spätere Gummi- und die letzte Serie Kunststoffhände. Robby the Robot (Bild 10) von der Firma Billiken (Höhe ca. 25 cm) war eine späte Reproduktion des Vorbildes aus den 50er Jahren. Dieser Roboter wurde 1993 in Lizenz nur für den japanischen Markt produziert. Er ist friktionsbetrieben und besitzt nur die Funktion ‘Gehen’. Jupiter Robot (Höhe 17,5 cm) ist ein friktionsbetriebener Kunststoffroboter, hergestellt in Japan von der Firma KO-Yoshiya in den 60er Jahren. Er besitzt eine feuersteinbetriebene ‘Lichtfunktion’ zur Erzeugung von hellen Blitzen hinter seiner Gittermaske (Bild 11). Bild 12: The Robot Captain, 13,5 cm kleiner, funkensprühender friktionsbetriebener Roboter, hergestellt Anfang der 70er Jahre von der Firma Yone (Yoneya Toys Co. Ltd., Japan) , wurde später in Taiwan produziert. Die Taiwanproduktion besitzt kein geprägtes Blech wie sein japanischer Vorgänger. Interessant bei diesem Roboter ost die typische Fortbewegung in Form des "Scheerenlaufs".
Planet Robot und der Jupiter Robot lassen beide ihre Verwandtschaft zu dem Roboter aus dem Film Der verbotene Planet erkennen, auch wenn sie aus lizenzrechtlichen Gründen nicht seinen Namen tragen durften. Typisch sind der helmartige Kopf mit den Kiemen am Hals und die wulstige Ausbildung von Armen und Beinen. Auch die ösenförmigen Ohren der Roboter erinnern zweifellos an das Original Robby. 1954 erschien ein weiterer Film mit einem Roboter namens ‘GoG’ von United Artists. Hauptdarsteller ist ein panzerartiger Roboter mit vier Armen. Vergleichbare Spielzeugroboter hierzu wurden von der Firma Nomura mit dem Robotank-Z und Robotank R1 hergestellt. Auch der Film ‘Lost in Space’ (Verloren im All) von Irwing Allen, eine TV-Serie von 1966, hat einen kettenangetriebenen Roboter mit Faltenbalg-ähnlichen Armen und Beinen, den Kopf in Form einer durchsichtigen Glaskuppel, in die Kinderzimmer gebracht. Der Lost in Space Roboter wurde von der Firma Remco (USA) produziert/vertrieben. Ein ähnlicher Roboter namens YM-3 wurde von der japanischen Firma Masudaya auf den Markt gebracht. Anfang der 60er Jahre war die Science-Fiction im Kino mit dem Auslaufen der Billigproduktionen, der so genannten B-Movies, fast vollkommen verschwunden. Mit ihnen verschwanden auch die Roboter, die während der gesamten 50er Jahre fast in jeder drittklassigen Filmproduktion ihren Platz hatten.
Bild 13: Robot 2500 (Durham) Bild 14: Cyclop Robot (Yone) Bild 15: Radar Robot (links), Space Explorer(Horikawa) Bild 16: Attacking Martian (Horikawa) Robot 2500 (Bild 13), Höhe ca. 25,5 cm, Hersteller Durham Industries Ltd., Hongkong. Dieser Zyklop-Roboter aus Blech und Kunststoff wurde auch ganz in Silber hergestellt. Insbesondere Zyklopen sind die Vertreter angsteinflößender, bösartiger Roboter. Sie werden im Film wie auch in den Phantasieromanen immer in der Funktion einer bedrohlichen Kampfmaschine gezeigt. Der federwerksbetriebene Cyclop Robot (Bild 14, Höhe 9,5 cm) der Firma Yone geht behäbig und mechanisch präzise und spult so die aufgezogene Feder ab. In seinem großen, roten Laser-Auge sprühen Funken, während er zielstrebig seinem Ziel entgegengeht. Er besitzt aufgrund der eingeschränkten Möglichkeiten eines Friktionsantriebes nur die ‘Geh-Funktion‘ und die ‘Licht-Funktion‘. Spätere Versionen dieses Zyklopen wurden in Taiwan und noch später in China hergestellt. Sie unterscheiden sich äußerlich kaum. Die Präzision des Federwerkes und somit die Laufruhe der Bewegungen könnten nicht unterschiedlicher sein.
Automatenfunktionen der Spielzeugroboter
Zu den Automatenfunktionen die beim Betrieb eines Spielzeugroboters gleichzeitig oder nacheinander ablaufen gehören neben der Vorwärtsbewegung bei Robotern meist in Form einer Geh- oder Fahrbewegung, je nach Komplexheit gekoppelte Armbewegungen. Bei Kampfrobotern oder sogenannten ‘Action-Robotern‘ war neben der Hauptfunktion ‘Schießen’ häufig eine Drehung des Oberkörpers um 360° üblich. Bei friedlichen Robotern, z.B. den ‘Explorern’, war die Hauptfunktion häufig eine Bildschirmanimation über einen eingebauten Bildschirm mit sich bewegenden Weltraumbildern. Nebenfunktionen waren in diesem Zusammenhang dann z.B. drehende Antennen und blinkende Funktionsleuchten. Bei Kampfrobotern gehörte zur wichtigen Nebenfunktion das Aufleuchten von Mündungsfeuer an Kanonen. Nahezu allen elektrisch betriebenen Robotern war neben der Beleuchtungsfunktion als weiterer Zusatz eine Geräuschfunktion implementiert. Weitere Zusatzfunktionen waren z.B. das Öffnen von Klappen, das Drehen von Zahnrädern , das Bewegen von Kolben, Farbenspiele oder das Bewegen von Zeigern eingebauter Anzeigeinstrumente. Auch Sprechfunktionen waren seit Mitte der 60er Jahre teilweise fester Bestandteil von Roboterfunktionen. Preiswerte Spielzeuge wurden als Ersatz für den teureren Federwerksantrieb mit einem Friktionsantrieb ausgestattet.
Der Astroman (Bild 17) von der Firma Dux, einer von zwei in Deutschland produzierten Roboter. Höhe (mit Antenne) 30,5 cm, hergestellt Ende der 50er Jahre, besteht hauptsächlich aus Kunststoff und hat über die Fernbedienung verschiedene Bewegungsfunktionen, mit denen der Roboter in der Lage ist Gegenstände zu heben. Der ST1 (Bild 18) von der Firma Strenco (Streng & Co.), Höhe 18 cm, Federwerksantrieb. Dieser Blechroboter wurde in den 50er Jahren in Deutschland hergestellt. .
Bild 17: Astroman (Dux) Bild 18: ST1 (Strenco) Bild 19: Mechanical Television Spaceman (Alps) Bild 20: High Wheel Robot (Yoshia) Nach der Mondlandung 1969 ließ das Interesse neben dem Weltraumspielzeug auch an Robotern ganz nach. Schon während der Raumfahrtmissionen gab es mehr und mehr Astronauten in den Spielzeugläden zu kaufen. Die Phantasie wurde von der Wirklichkeit eingeholt. Der Rückgang des Interesses an diesem Spielzeug bedeutete schließlich auch einen Rückgang der japanischen Spielzeugproduktion zugunsten dürftiger Kunststoffimitationen "Made in Hongkong". Die Verwendung minderwertiger Kunststoffsorten trug dazu bei, dass diese Spielzeuge zerbrechlicher waren als die japanischen Originale. Gleichzeitig war ein deutlicher Verfall an ästhetischem Anspruch erkennbar.
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Alexander Repczuk
Johannes-Letzner-Strasse 24
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